André Gutzwiller

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Fine Art Photography - André Gutzwiller

Synkopisches Glück 2023

Noch ist genügend Zeit sich in der Menschenmasse einen guten Platz zu ergattern. In den Gassen machen sich die kleineren Cliquen bereit, auf den breiten Strassen reihen sich die grossen Cliquen ein. Es scheint alles recht chaotisch, ist aber bis ins letzte Detail orchestriert. Ich stehe auf der breiten Treppe vom Barfüsserplatz und erblicke die erleuchtete Veranda vom Basler Frauenhaus, in deren wärmenden Schutz sich die Menschen drängen. Eine beleuchtete Maske sucht noch ihre Gruppe, gleich werden die Lichter in der Stadt ausgehen.

C-Print 57.3 x 38.2 mm, Edition 3 Stk. und 1 Stk. E.A.

Fine Art Photography - André Gutzwiller

Rheinnebel 2023

Kurz vor Vier Uhr, es geht gleich los. Gemächlich machen sich die Cliquen bereit, die Masken werden aufgesetzt und die Laternen erleuchtet. Ich stehe hinter dem Barfüsser Kloster beim Neptunbrunnen und halte eine Clique mit meiner Kamera fest, die ihre Marschformation sucht. Wie ein leichter Nebel, der über dem Rhein liegt, verwischen die Konturen und lassen die Farben der Szenerie spielen. Gespannt warten alle auf die vier Glockenschläge von der Martinskirche.

C-Print 109.4 x 72.9 mm, Edition 3 Stk. und 1 Stk. E.A.

Fine Art Photography - André Gutzwiller

Wiederfindung 2023

Ich bin einem „Schyssdräggziigli“, so werden die kleinen Gruppen hier genannt, auf den Labyrinthplatz gefolgt. Einige Pfeiffer und Tambouren nehmen sich hier Zeit für eine kleine Verschnaufpause. Eine Maske mit weissen Lichtern liegt auf einer Trommel, im Hintergrund zieht eine Gruppe vorbei. Während ich durch das Tor vom Lohnhof weitergehe, frage ich mich ob ich mich eher selbst finden würde wenn ich die Maske hinlege oder wenn ich mein Gesicht dahinter verstecken würde.

C-Print 109.4 x 72.9 mm, Edition 3 Stk. und 1 Stk. E.A.

Räpplidämmerung

Die vorliegende Serie ist meine erste, die thematisch ausschliesslich einem einzigen Anlass gewidmet ist, dem Basler Morgestraich, der die Basler Fasnacht am Montag nach dem Aschermittwoch eröffnet.
Es ist dunkel und kalt, die Wärme kommt von innen, die einzigen Lichtquellen sind die kunstvollen Laternen und die beleuchteten Masken. Am Abend zuvor schlafe ich ein paar Stunden auf einem gemütlichen Sofa bei Freunden in den Schorenmatten. Um drei Uhr fahre ich mit dem Tram bis zum Claraplatz und schliesse mich dort dem Menschenstrom Richtung Altstadt an. Zusammen mit dem vierten Glockenschlag der Martins Kirche ist die öffentliche Beleuchtung wie ausgeblasen, das Kommando „Morgestraich vorwärts Marsch“ echot aus allen Gassen, schwerfällig aber im Rhythmus der unzähligen Pfeiffer und Tambouren setzt sich ein kolossaler Zug in Bewegung. In diesem Moment steht die Zeit still, poetisch eingehüllt in die dunkle Nacht, eine wohlige Hühnerhaut wandert über meinen Rücken.

Ziellos lasse ich mich durch die Strassen und Gassen treiben. Das Tempo geben die Protagonisten dieser Nacht vor, scheinbar werden sie hier für die nächsten drei Tage das Sagen haben. Erst als ich mich viel später, an der Haltestelle Bankverein, wieder in das gut temperierte Tram setze und sich die Linse meiner Kamera beschlägt, merke ich wie durchgefroren ich bin. Das letzte Stück von der Station Eglisee gehe ich zu Fuss zu meinem wärmenden Sofa zurück. Ganz nahe höre ich kurz einen Storch klappern, ich bin überzeugt das ist jetzt genau der Zeitpunkt in dem der Winter für den Frühling Platz macht.

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